ITHACA 491 – José Eduardo Degrazia: “Ich schreibe des Nachts”

Ich schreibe des Nachts

 

Ich schreibe des Nachts
Verse, die mir im Laufe des Tages
ins Herz gefallen sind;
Poesie über Menschen,
die durch die Straßen gehen;
Poesie über Matrosen
und Prostituierte;
Poesie über Hunde,
die mittags auf Plätzen verweilen.
In der dunklen Stunde des Lebens
lasten auf mir ihre Tentakel
aus Stein, Brot und Einsamkeit.
Seitdem schreibe ich
über die Hände der Arbeiter.
Seitdem schreibe ich
über die Augen der Verliebten.
Seitdem schreibe ich
des Nachts über Regen
und Sonnenschein.
Seitdem schreibe ich.

 

José Eduardo Degrazia (Brasilien, 1951)
Übersetzung ins Deutsche: Thomas Klein & Elija Lutze
   

Original auf Portugiesisch:

Eu escrevo na noite

Eu escrevo na noite
os versos que no dia
caíram no meu coração.
Poesia de gente
que caminha nas ruas,
poesia dos marinheiros
e das prostitutas;
poesia dos cães
nas praças ao meio-dia.
Na noite da vida
pesa sobre mim os seus tentáculos
de pedra, pão, e solidão.
E desde então escrevo
sobre as mãos dos operários;
E desde então escrevo
sobre os olhos dos enamorados;
e desde então escrevo
na noite a luz do sol
e a chuva,
e desde então escrevo.

   
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