Seit 2005 (UNO; bzw. 1996 in Deutschland) ist der 27. Januar, in Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945, der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
Da ich vor ein paar Jahren ein Theaterstück von Jura Soyfer ins Katalanische übersetzt hatte, einem jungen jüdischen Mann, der aufgrund seiner Ideen und Überzeugungen und seines Engagement verfolgt und eingesperrt wurde und dann 1939 im KZ Buchenwald starb, entschied ich mich, dieses Jahr im Rahmen der kulturellen Aktivitäten des Sprachlernzentrums (CAL) der Universität und auch des spanisch-deutschen Kulturvereins Freundschaft eine Lesung seiner Texte zu veranstalten.
So traf sich also am 25. Januar morgens die fortgeschrittene Deutsch-Konversationsgruppe, um das (auch emotional) schwierige Thema “Holocaust” zu besprechen. Am späten Nachmittag versammelten wir uns dann im CAL, um über Jura Soyfer zu sprechen, einige seiner Texte zu lesen (und seiner Lieder zu hören) und zu kommentieren und uns somit auch an die 20er und 30er Jahre heranzuwagen. Auf diese Art und Weise gedenken wir nicht nur Jura Soyfer, sondern auch all der anderen Opfer des Holocausts.
Unten könnt ihr euch die Powerpoint-Präsentation anschauen, die ich für diesen Anlass vorbereitet hatte. Ein Dossier (darunter) mit Textausschnitten begleitete die Präsentation, so dass wir abwechselnd über Soyfer und sein Leben sprachen, Texte (mehrstimmig) vorlasen, Karikaturen der damaligen Zeit anschauten, Szenen von dem Theaterstück “Der Weltuntergang” vorspielten, Lieder anhörten… Obwohl die Texte Soyfers oft mehrere Interpretationsniveaus haben und seine Sprache gerade für DaF-LernerInnen recht schwierig ist, war der Soyfer-Abend dank dieser Abwechslung unterhaltsam und alle konnten der Veranstaltung gut folgen.
Ich möchte vielmals allen TeilnehmerInnen danken, die es ermöglicht haben, solch einen interessanten und besonderen Abend zu verbringen. Trotz
der schwierigen und traurigen Situation der 30er Jahre in Österreich (und Deutschland und Spanien und ganz Europa) gibt es doch sehr viel Humor in den Werken Soyfers. Und vor Allem auch sehr viel Hoffnung. Ich denke, dass dies eine frohe Botschaft ist, die wir auch heutzutage brauchen: Engagement, um eine bessere Welt zu erdenken und aufzubauen, und Hoffnung, dass dies nicht unmöglich ist und es auch viel Gutes in uns gibt.